128 Route 20. MELILLA. Tanger und Cartagenaauf
welche
die
von
Málaga
(S.
91)
kommenden
Dampfer,
in
ca.
20
Seemeilen
Abstand
westl.
an
der
Insel
Alborán
(S.
121)
vorüber,
direkt
zusteuern.
Melilla
(H.
de
Asia,
Fonda
la
Africana,
beide
beim
Hafen,
bescheiden),
spanisch
Ceuta
und
Tetuán
der
einzige
Hafenplatz
der
marokkanischen
meerküste,
liegt
überaus
malerisch
an
den
Vorhöhen
des
Monte
Melila
oder
Caramu
(983m),
unweit
nördl.
der
sumpfigen
fieber-
berüchtigten
Mündung
des
Rio
del
Oro.
Es
nimmt
wahrscheinlich
die
Stelle
von
Rusaddir
(S.
97)
ein,
wo
im
Altertum
die
ca.
2300km
lange
Heerstraße
endete,
welche
das
römische
tanien
verband.
Melilla,
die
älteste
spanische
1496
erobert,
1774
von
einem
marokkanischen
lagert,
1893
von
den
Rîfberbern
als
Freihafen
jetzt
eines
lebhaften
Handelsverkehrs
mit
den
Küsten-
plätzen
der
algerischen
aus
dem
Landesinnern
gehen
von
hier
zu
Erntearbeiten
nach
Algerien.
Die
größeren
Dampfer
ankern
auf
der
nur
gegen
West-
winde
leidlich
geschützten
Reede
(Ein-
oder
Ausschiffung
50
c.).
Melilla
besteht
aus
der
erst
nach
1893
beim
Hafen
entstandenen
unansehnlichen
Neustadt,
mit
der
Markthalle,
den
Läden
spanisch-
jüdischer
der
stillen,
gleichfalls
überraschend
reinlichen
Altstadt,
welche,
von
hohen
Mauern
umschlossen,
das
fast
quadratische
Plateau
eines
felsigen
Vorgebirges
einnimmt.
Von
den
Ausbauten
an
der
Stadt-
mauer
schöne
Aussicht
auf
das
durch
die
kleine
Galápagobucht
von
der
Altstadt
geschiedene
Fort
Rosario
und
auf
die
weite
Bucht
bis
zu
den
Chafarinas-Inseln
(s.
unten);
im
Hintergrunde,
jenseit
des
21km
l.
Mar
Chica
oder
Lago
de
Puerto
Nuevo
(arab.
Sebkha
Bu-Erg),
eines
seichten
Haffs,
die
hohe
Kette
des
Dj.
Kebdana
mit
dem
Monte
de
Tessan
(998m).
Bei
der
Weiterfahrt
passiert
man
die
dem
Cabo
del
Agua
vorgelagerten,
erst
im
J.
1848
von
den
Spaniern
Chafarinas-Inseln
(franz.
Iles
Zafarines),
den
einzigen
siche-
ren
Hafen
auf
der
ganzen
Küstenstrecke
bis
Oran;
auf
der
Isla
Isabel
II
genannten
mittleren
Insel
ein
18
Seemeilen
weit
sicht-
bares
Leuchtfeuer.
Jenseit
der
Mündung
der
Mulûja
(S.
95),
die
im
Altertum
als
Malucha
(Muluchath)
die
Provinzen
Mauretania
Tingitana
und
Mauretania
Caesariensis
(S.
255),
im
Mittelalter
die
Königreiche
Fês
und
Tlemcen
(S.
196)
schied,
erblickt
man
hinter
der
dicht
be-
völkerten
Küstenebene
Tazagraret
die
Kette
des
Dj.
Beni-Snassen
(S.
206),
die
geologisch
schon
zum
algerischen
hört.
Die
politische
Grenze
zwischen
Marokko
und
Algerien
bildet
der
unbedeutende
Oued
Kiss
oder
Adjeroud,
in
dessen
Nähe,
an
der